Dienstag, 30. März 2010

Von einer echten Rabenmutter lernen


Selten hat mich ein Buch zum Thema "Muttersein, Karriere, Leben und Kinder" so ahnungslos in einen Hinterhalt gelockt wie dieses. Seite für Seite nickt man der Hauptfigur zu, wie sie sich zwischen Mutterrolle und Karriereleiter hin und her windet. "Ich fühle mit dir", versichert man der Protagonistin und merkt nicht, wie sie einen langsam aber sicher in das Komplott mit hineinzieht.

Ich bin ja so naiv!

Naiv, ahnungslos, loyal und verständnisvoll folgt man ihr Schritt für Schritt und merkt nicht, dass sie den gemeinsamen Mutterpfad bereits auf den ersten Metern verlassen hat, um ihr wahres Ziel zu erreichen. Wie eine Herde dummer Kühe folgen wir Leserinnen unserer angeblichen Mitrabenmutter, um am Ende feststellen zu müssen, dass unsere Definition des Begriffs völlig unzureichend ist, und wir nicht im Traum in der Lage wären, die Möglichkeiten des Rabenmutterdaseins auch nur zu 10% auszuschöpfen. Im Gegensatz zur Romanfigur!

Die Moral der Leserin

Am Ende sitzen wir verstört und fassungslos vor der Tat, die sich über viele Zeilen angekündigt hat. Wir fühlen uns betrogen und verraten und allein gelassen mit der Frage: "Könnte/Sollte ich das auch?"

Ein großartiges Buch, das uns Mütter mit dem wichtigsten Thema überhaupt konfrontiert, nämlich: "Was bedeutet mir mein Kind für mein Leben?"

Danke fürs Kopfwaschen. Wir hatten es dringend nötig!

(ym)

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